am 13.juli 1947 begab sich julien
mit magdalena
in einem senffarbenen postautobus der marke "saurer"
in jene hügellandschaft
die den namen
"weinland unterm eichberg"
trägt
es tanzte eine brennende sonne ungestüm und dennoch mit bedacht
am blitzblauen himmel
und der heiße wind schiebt eine sanfte melancholie übers land
ein greiser weinbauer mit dunklem hut und knotenstock
tiefen falten und tintenblauen augen
zieht seines weges
die reben entlang
magdalena hält inne und nimmt juliens hand
so sanft
als berührte ein spinnweb unter hochspannung eine offne
sehnsüchtig bereite hautfläche
ein sommergewitterblitz zieht von der ebene her
und schlägt ein
in einen barocken kirchturm
und
bringt die glocken zum anklang
julien und magdalena wissen um die kommende nacht
da sie nichts voneinander wußten
als jene verschlingende gier und lust
die aus dem nichts hervorbricht
und
dort wieder einmündet
unter dem lindenbaum
dem summen der bienen
und
dem tiefen nachtblau in der kammer des hauses nr. 16
vulgo zeisbauer
trug sich zu zwischen magdalena und julien ein seltsam verhaltener zauber
eine atemlosigkeit
eine erregung samt und sonder
eine in das glück eingewobene bitternis
eine verweigerung und eine zugesagtheit
eine angst
und
eine erlösung
im sternenlicht sitzt ein später vogel
ein ibis gar?
auf einem telephondraht
und ich bin ihr
und sie ist mein
und nichts ist
was nicht ohnehin
wäre

so geht wieder eimal eine begegnung zuende
deren metaphysischer gehalt
sich in jenem maß verbirgt
als wir versuchen
die melodie zu verstehen
die über uns waltet
und
in uns